Strona wykorzystuje pliki cookie w celu realizacji usług zgodnie z Polityką Prywatności.

Możesz określić warunki przechowywania lub dostępu do cookie w Twojej przeglądarce lub konfiguracji usługi.

Zamknij
Polish (Poland)Deutsch (DE-CH-AT)English (United Kingdom)

WBZ

Die Reinhart-Koselleck-Symposien
Mittwoch, den 23. November 2011 um 04:42 Uhr

In der heutigen Welt steht die Forschung vor großen Herausforderungen. Eine davon ist die Interdisziplinarität der Forschung. Die Diskussion über dieses Problem dauert schon Jahre lang. Es scheint, dass diese Diskussion in größerem Ausmaß auch die polnische Forschung betreffen sollte. Heute ist es schwierig, Forschung nur innerhalb einer Disziplin zu betreiben. Immer öfter muss man zu den Nachbardisziplinen greifen. Es erfordert jedes Mal großen Mut, die Grenzen der Disziplinen zu überwinden und Offenheit in der Forschung zu üben.

Reinhard_Kosseleck2

Ohne Zweifel war der hervorragende deutsche Historiker Reinhart Koselleck so ein Forscher. Da er in Polen nicht besonders bekannt ist, sollte man sich die wichtigsten Daten aus seinem Lebenslauf in Erinnerung rufen. Reinhart Koselleck wurde 1923 in Görlitz geboren. Er studierte Geschichte, Philosophie, Recht und Soziologie in Heidelberg und Bristol. Er promovierte im Jahre 1954. Zu seinen Lehrern zählen Werner Conze, Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith, Carlo Schmitt und Alfred Weber. 1965 habilitierte er. Nach Professuren in Heidelberg und Bochum übernahm er die Professur für Geschichtstheorie, wo er bis zu seiner Rente gearbeitet hat (1988). In den Jahren 1974-1979 war er Direktor des Bielefelder Zentrums für interdisziplinäre Studien, und in den Jahren 1987-1989 Direktor des prestigeträchtigen  Wissenschaftskollegs in Berlin.

Er war Mitglied zahlreicher Zeitschriftenredaktionen und wissenschaftlicher Beiräte. Mehrfach war er als Gastprofessor im Ausland. Er war Träger zahlreicher wissenschaftlicher Preise. Für seine Arbeiten im Bereich Historik (Geschichtstheorie) erhielt er zahlreiche renommierte wissenschaftliche Preise. In der BRD war er einer der Urheber der modernen Sozialgeschichte. Einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Forschung hatte die Auswahl seiner Texte unter den Titel „Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten” (1979). Eines seiner größten Projekte war die Publikation eines Lexikons „Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon der politisch-sozialen Sprache in Deutschland”, das in acht Bänder erschien. Er war Experte im Bereich der politischen Ikonographie, insbesondere des Totenkultes. Nach  der Wiedervereinigung Deutschlands engagierte er sich in der Diskussion über die neuen Denkmäler des 2. Weltkriegs, vor allem für die Erhaltung des Gedächtnisses an den Holocaust. Sein Freund, der bekannte Historiker Christian Meier, schrieb vor Jahren über R. Koselleck, dass „seine eigentlichen Ausdrucksformen der Vortrag, der Beitrag und die Diskussion waren.“ 

An dieses wissenschaftliche und intellektuelle Erbe werden die vom Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław organisierten Symposien anknüpfen; dieses Institut ist eine gemeinsame Initiative der Universität und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Eine charakteristische Eigenschaft des Zentrums ist die Interdisziplinarität. Die Organisatoren der Symposien erwarten interessante Diskussionen, kluge Reflexionen und  Hinweise auf bestimmte Trends in den Forschungen für die Zukunft.

Das erste Symposium wird am 05.Dezember 2011 im Oratorium Marianum der Universität Wrocław stattfinden. Es sind zwei Auftritte geplant: Prof. Hubert Orłowski aus Poznań, der als Erster in Polen eine Auswahl von Studien von R. Koselleck im Rahmen der von ihn herausgegebenen Serie „Niemiecka Biblioteka Poznańska“ publiziert hat,  wird zum Thema „Über den Nutzen der geschichtlichen Semantik von Reinhart Koselleck” sprechen. Dr. Carsten Dutt von der Universität Heidelberg, Herausgeber der Werke von Koselleck nach dessen Tod unter dem Titel „Begriffsgeschichte als Historie der Moderne. Semantik und Pragmatik nach Koselleck".

Die Einführung wird Prof. Stefan Troebst, Professor an der Universität in Leipzig und Mitglied des Kuratoriums des Zentrums übernehmen. Die Diskussion wird der Direktor des WBZ, Prof. Krzysztof Ruchniewicz, leiten.

Beginn der Sitzung ist um 17:30 Uhr.

Die Organisatoren werden Simultanübersetzung bereitstellen.
Der Eintritt ist frei. Geplant ist die Publikation von Materialien aus diesem Symposium

Übersetzung: Max Becker