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Montag, 24 September 2018

Zwischen Geschichte, Justiz und Erinnerungspolitik. Transitional Justice in vergleichender Perspektive

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Das Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europa Studien der Universität Wrocław und Das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse (ICWC, Philipps-Universität, Marburg) laden herzlich zur Eröffnung der Konferenz „Transitional Justice in vergleichender Perspektive“ und zur Diskussion ein:

 

Zwischen Geschichte, Justiz und Erinnerungspolitik.

Transitional Justice in vergleichender Perspektive.

Mittwoch 17. Oktober 2018, 18:00 Uhr 

Das Willy Brandt Zentrum, Raum 13

 

Sprecher: 

Prof. Kerstin von Lingen (Heidelberg/Wien), 

Prof. Daniel Marc Segesser (Bern), 

Prof. Krzysztof Ruchniewicz (Wrocław)

Moderator:

Dr. Wolfgang Form (Marburg)

 

Der in den 90ern Jahren entwickelte Terminus Transitional Justice, der maßgeblich zur Beschreibung der politischen Veränderungen in Lateinamerika in den 80ern und des Transformationsprozess in Osteuropa nach dem Jahr 1989 herangezogen wurde, beschreibt - retrospektiv betrachtet - Maßnahmen, die bereits nach dem Ersten und viel deutlicher nach dem Zweiten Weltkrieg auszumachen sind: Lustrationen, Strafprozesse, Restitutionen, Reparationen sowie memoreale Ansätze. Sie haben sich in den vergangenen drei Dekaden ohne Frage zu einem breiten Forschungsgebiet entwickelt. Untersucht werden dabei ideologische Annahmen, Praktiken und Mechanismen, diese im Prozess der Konfliktbearbeitung und politischer Transformation der von Kriegen, Diktaturen und Menschenrechtsverletzungen betroffenen Gesellschaften eingesetzt werden. Transitional Justice beschäftigt sich mit den justiziellen und zentralpolitischen Mechanismen der Aufarbeitung der gewaltsamen Vergangenheit, einschließlich der Strafverfahren vor regionalen und internationalen Gerichten, Arbeiten der Wahrheitskommissionen, Opferentschädigungsprogrammen, der Förderung von Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und Demokratie sowie der Einrichtung von Gedenkstätten und Museen. Das breite Spektrum der Instrumenten, Akteuren und Maßnahmen, diese bei Überwindung der gewaltsamen Vergangenheit eingesetzt werden, geht jedoch weit über diesen politischen und strafrechtlichen Ansatz hinaus und liegt den Schwerpunkt auch auf gesellschaftlich-kulturelle Dimension der Transitional Justice.

 

Im Fokus der Diskussion „Zwischen Geschichte, Justiz und Erinnerungspolitik. Transitional Justice in vergleichender Perspektive“ befinden sich  Komponenten, Akteure, Ansätze und Beschränkungen der Transitional Justice, die Wechselwirkungen zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Erinnerungspolitik sowie verschiedene Modelle der Übergangsjustiz, welche von den gesellschaftspolitischen Veränderungen und lokalen Kontexten stark geprägt sind. Kurzvorträge eingeladener Experten werden als Einleitung in die Debatte dienen.


 

Wolfgang Form,  Dr. phil., Dipl. Politologe Jahrgang 1959. Politikwissenschaftler und Historiker; Mitbegründer des Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse an der Philipps-Universität Marburg (ICWC) und seit 2003 Geschäftsführer. Lehrbeauftragter an der Hochschulen Marburg, Kiel und Osnabrück. Forschungsgebiete sind die Entwicklung des Völkerstrafrechts, Geschichte der Kriegsverbrecherprozesse seit 1945, Transitional Justice, Friedens- und Konfliktforschung, Internationale Beziehungen, GIS-gestützte Geschichte und sowie deutsche und österreichische Geschichte des Nationalsozialismus.

https://www.uni-marburg.de/icwc/zentrum/personen/koordinator-neu

 

Kerstin von Lingen (PD Dr.) ist Historikerin der Universität Heidelberg am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“, wo sie zudem eine Nachwuchsgruppe zum Thema Kriegsverbrecherprozesse in Asien leitet. Von 1999-2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB „Kriegserfahrung“ der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte gelten der Genozid- und Gewaltgeschichte, Dekolonisierungsprozessen, Nationaler Kriegserfahrung, sowie der Sklaverei- und Zwangsarbeiterforschung. Unter ihren Publikationen sind zwei Monographien, darunter ihre Dissertation Kesselrings letzte Schlacht. Kriegsverbrecherpolitik, Vergangenheitspolitik, Wiederbewaffnung: der Fall Kesselring (Paderborn 2004) und ihre Habillitation: Crimes against Humanity. Eine Ideengeschichte der Zivilisierung von Kriegsgewalt, 1864-1945 (Paderborn: Schöningh 2018).

https://www.uniheidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/mitglieder/lingen_kerstin_von.html

 

Krzysztof Ruchniewicz, Dr. phil. habil., ist Professor an der Universität Wrocław und Direktor des dortigen Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien (2002–2007 und seit 2009). Studium der Geschichte und osteuropäischen Geschichte an der Universität Wroclaw, der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und der Phillips-Universität in Marburg. Dissertation (2000): "Warschau-Berlin-Bonn. Politische Beziehungen in den Jahren 1949–1958" (poln.); Habilitationsschrift (2007): "Polnische Bemühungen um die deutsche Wiedergutmachung in den Jahren 1944/45–1975". Forschungsschwerpunkte: Geschichte Deutschlands und der deutsch-polnischer Beziehungen im 20. Jahrhundert; Geschichte der europäischen Integration; Fragen der Geschichtskultur und Geschichtspolitik; Geschichte der Polen in Deutschland, Public History, internationale Schulbuchforschung. Zahlreiche Publikationen, vgl.:

http://www.krzysztofruchniewicz.pl/publikacje/publikacje.html

 

Daniel Marc Segesser ist Dozent für Neueste Geschichte, Studienleiter und Mitarbeiter der Geschäftsführung am Historischen Institut der Universität Bern. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der globalen und transnationalen Geschichte des Ersten Weltkrieges sowie der juristischen Zeitgeschichte, dort mit einem Schwerpunkt zu den juristischen Debatte zur Frage der Ahndung internationaler Makroverbrechen in den Jahren zwischen 1872 und 1945. Weitere Informationen und eine aktuelle Publikationsliste finden sich auf

 http://www.hist.unibe.ch/ueber_uns/personen/segesser_daniel_marc/index_ger.html

 

Koordination: Dominika Uczkiewicz (Wrocław), Dr. Wolfgang Form (Marburg)  

 

Die Diskussion findet auf Deutsch und Polnisch statt und wird simultan übersetzt.

 

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